Mehlbeere
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Auch sie ist ein Rosengewächs, doch welch außergewöhnliches!
So gibt es mehr als 200 natürliche Unterarten. Weltweit ist sie fast überall zu finden, an Meeresküste bis in höchste Bergregionen. Ein Symbol für Ausdauer, Zähigkeit und Durchhaltevermögen ist die Mehlbeere, botanisch zur Sorbus Familie gehörend, oft auf extremen Standorten noch anzutreffen. Vom Nordseewind an der Küste zerzaust, wie auch im Hochgebirge bis über 2.000m Höhe, erfreut die Mehlbeere mit ihrem im Herbst so schön leuchtenden Früchten die Herbstpracht und ist ein sehr willkommener Leckerbissen für verschiedene Vogelarten.
Doch auch den Menschen dient sie als Nahrung, wie schon ihr Name anspricht. Früher wurde sie getrocknet, gemahlen und dem Mehl beigemischt. Der Geschmack ist mehlig fruchtig. Auch für Edelbrände ist sie heute sehr gesucht. Hart und zäh stellen sich ihre Blätter dar.
Das Holz der Mehlbeere ist außerordentlich fest und dicht, fast wie Speierlingholz. Es lässt sich wunderbar verarbeiten. Sämtliche Gebrauchsgegenstände wie Löffel, Holzschalen usw. Auch für exklusive Möbel ist es erste Wahl. Doch leider völlig unbekannt und auch in unserer angeblich nachhaltigen Forstwirtschaft fast nicht zu bekommen.
Grund: Mangelnde Pflege, Unkenntnis, Raubbau und kurzfristiges Ertragsdenken (welches meist nur Fichte und Buche fördert). Dabei können Mehlbeeren richtig große Waldbäume werden. Durchmesser von 70cm und Höhen über 25m sind möglich. Auf geeigneten Standorten wie die Schwäbische Alb, Hochlagen der Mittelgebirge und Sturmflächen wäre die Anpflanzung der Mehlbeere eine notwendige Bereicherung unserer so artenarmen Wälder.